Genauso wie vorher, nur anders...

Genauso wie vorher, nur anders...

Lange genug haben wir ja unsere tolle Reise unterbrochen. Nix wie weg! Doch Halt! Ursprünglich wollten wir ja dort weitermachen, wo wir aufgehört hatten: In Albanien. Und dann über Griechenland, Bulgarien und die Türkei weiter nach Rumänien Moldawien in die Ukraine, vielleicht gar nach Georgien und andere Länder, von denen man kaum weiß, wo sie liegen. Ist aber doof: Jetzt, wo uns ein paar Wochen Zeit fehlen, würden wir über die südliche Sommerhitze in die nördliche Herbstkälte fahren. Kühn sind wir ja, aber nicht doof. Also drehen wir den ganzen Quark einfach um: Wir starten in der Ukraine und orientieren uns dann nach Süden.

In der Ukraine starten? Okay, davor liegen noch Sachsen, Tschechien und Polen. Da muss man halt durch …

Natürlich wollen wir morgens losfahren. Natürlich wird vor lauter Packen nachmittags draus. Natürlich müssen wir noch ein paar Sachen kaufen. Also wird später Nachmittag draus. Folglich kommen wir auch nur noch bis Sachsen. Gude Nocht!

In aller Kürze: Durch Tschechien rödeln wir bei Regenwetter vor uns hin. Prag lassen wir aus, und der Rest des Landes ist, zumindest auf unserer Strecke, strunzlangweilig. Man wähnt sich in Mecklenburg-Vorpommern. Einzige Abwechslung: Einkauf bei LIDL.

Weiter durch Polen: Wir nehmen entgegen unserer normalen Gepflogenheiten die Autobahn. Einzige Abwechslung: Einkauf bei LIDL mit den Zloty, die seit Jahren bei uns im Wohnzimmerschrank rumlagen. Außerdem vermisst Julie ihren Reisepass. Na bravo! Wir haben immer noch Zloty übrig. Die vertanken wir. Der Reisepass findet sich hinterm Kühlschrank (Ja, wir haben einen Kühlschrank in unserem winzigen Wohnklo mit Kochzone!)

Freies Campen ist in Tschechien übrigens ebenso verboten wie in Polen. In beiden Fällen finden wir wunderbare Flecken am Fluss bzw. am See. Mit vielen Frei-Campern in der Nähe. Geht doch.

Übernachtung am See in Polen

Aber jetzt beginnt das große Abenteuer: Der Grenzübertritt von Polen in die Ukraine. Wir haben uns sachkundig gemacht: Die Erfarungen anderer sind dramatisch. Von Abfertigungszeiten bis zu 14 Stunden ist die Rede, von einem undurchschaubaren Papierkram, von verlangten Einkommensnachweisen, davon, dass man, wenn nicht alles sorgfältig ausgefüllt ist, ans Ende der Schlange zurückgeschickt wird, und nicht zuletzt von unfassbaren Bakschischforderungen.

Es gibt etliche Grenzübergänge, und im Internet (ja, das kostenfreie Roaming macht sich bezahlt!) kann man nachschauen, vor welchen Übergängen gerade gewarnt wird. Wir suchen einen aus, mit dem wir den frequentiertesten am Ende der A4 vermeidet, uns aber dennoch in Richtung L‘viv (Lemberg) führt.

Campen bei Vollmond