Eintrag 005 | Eingegeben/Aktualisiert: | 06.07.2017 |
LAND: | Australien | |
GEGEND: | West Australia | |
ORTSCHAFT: | Denham | |
DENOMINATION: | Ohne |
Name der Kirche | Tim von Denham (Shark Bay Crisis Centre) | |
Adresse | 14 Durlacher St, Denham, 63573 Australia | |
GPS Koordinaten | wird nachgeliefert | |
Webseite | E 113.536153 S 25.927927 | Google Maps |
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Telefonnummer | (08) 9948 1338, Mobile: 0429 481 338, Fax: (08) 9948 1338 | |
Gottesdienst Beginn | Sonntagsmorgends am Strand, wenn es nicht gerade regnet, sonst bei ihm zuhause | |
Sprache | Englisch | |
Besonderheiten | Open Air Gottesdienst | |
Anfahrt | Am Strand gegenüber dem Visitors Centre | |
Parkplatz | Überall viel Platz...! | |
Eingegeben von/am | Julie Schroeter, 21. Mai 2014 | |
Aktualisiert von/am | ||
Wurde besucht von/am | Ja, Julie und Werner im Februar 2014 |
GOTTESDIENST / EINDRÜCKE
Denham ist ein Städtchen an der australischen Westküste. Nach deutschen Verhältnissen ein Dorf mit etwa 800 Einwohnern. Zwei Supermärkte, zwei Tankstellen, eine Post und eine Uferpromenade mit Westwind. Viel Westwind.
Denham lebt vom Tourismus: Leute, die in den Francois Peron Nationalpark oder nach Monkey Mia zum Delphinfüttern wollen, müssen hier durch.
Es gibt eine anglikanische Kirche, in die niemand geht. Und es gibt Tim:
Tim kennt jeder. „Wo finden wir Tim?“ – „Da!“
Tim ist 75 Jahre alt und hat den größten Teil seines Lebens als Seemann gearbeitet. Seine Rustikalität ist unverkennbar. Verheiratet ist er mit Maggie. Maggie ist Engländerin. Ebenso unverkennbar: Wo Tim aus Ton geformt ist, steht Maggie für chinesisches Porzellan. Eines ist klar: Maggie muss Tim sehr lieben.
Tim hat vor über 20 Jahren zum Glauben gefunden. Und er ist Pastor. Nur fehlen ihm eine Kirche wie auch eine Gemeinde. Fehlen? Quatsch!
Tim hat einen alten Pritschenwagen, den er jeden Sonntagvormittag belädt mit einigen alten Stühlen, einem kleinen Tisch, einem Kofferradio und einem Ständer, auf dem steht, dass ein Sonntagsgottesdienst stattfinden soll.
Das „Mobiliar“ bringt Tim jeden Sonntag zur Uferpromenade gegenüber der Post, stellt es auf den Rasen und macht Gottesdienst. Lobpreis quäkt aus dem Kofferradio, und der Ständer mit dem kleinen Schild kippt um. Der Westwind …
Wenn es gut geht, verirren sich ein paar Touristen (wie wir) dazu. An kargeren Sonntagen macht Tim Gottesdienst nur mit Maggie (Ihr erinnert euch: Sie muss ihn sehr lieben).
So sieht es dann aus:
Wenn spazierengehende Touristen in Tims Erfassungsbereich geraten, dann lädt er sie spontan ein. Diese Asiaten hier wollen nicht bleiben, aber er fragt sie, ob er für sie beten und sie segnen darf. Was er dann auch tut:
Und ganz großes Glück hat Tim, wenn sich nach und nach so viele Menschen einfinden, dass die Stühle nicht reichen und die Leute sich auf den Rasen setzen:
Nach dem Gottesdienst lädt Tim uns zum Essen ein, was Maggie mit einer um einen Millimeterbruchteil hochgezogenen Augenbraue registriert und einordnet. Sie muss ihn sehr lieben …
Hier Tim in seiner Küche:
Tim wird als Pastor auch tätig anlässlich Taufen, Trauungen und natürlich auch Beerdigungen. Man beachte das Werkzeugtäschchen an Tims Gürtel. Darin befindet sich ein Kreuzschlitzschraubendreher Phillips 3. Passend für die Schrauben, mit denen Särge verschlossen werden. Damit hat es folgende Bewandtnis (ich versuche, Tims Erklärung sinngemäß wiederzugeben). Er sagt: „Ich weiß genau, dass seit 2000 Jahren niemand mehr von den Toten auferstanden ist. Und ich weiß ebenso genau, dass ich in meinem Leben solches nie und nimmer erleben werde. Aber für den Fall der Fälle bei einer Beerdigung habe ich meinen Schraubendreher parat.“
Wir hatten am Nachmittag beim Essen und danach das große Vergnügen, noch viel von Tim und über ihn zu erfahren. Er ist ein begnadeter Erzähler (nicht immer zum Entzücken von Maggie), und er vermag es, seine Glaubensinhalte mit kräftigen Pinselstrichen zu skizzieren – spannend ist es immer.
Hier nur ein Punkt, der ihm offensichtlich zum Zentrum geworden ist: Er meint, dass unser Glaube über das Kreuz als Ort des Sterbens Christi hinausgehen muss: Jesus hängt nicht mehr am Kreuz. Er lebt!
Das dokumentiert ein altes Holzkreuz, das mitten im Eingang zu seinem Grundstück steht, und auf das er besonders stolz ist:
WAS ES SONST NOCH GIBT
Den Cape Peron National Park (nur mit Allrad zu befahren).
Monkey Mia - die berühmten Delphine, die einem aus der Hand fressen.
Shark Bay - unter anderem ein Strand ohne Sand - nur aus Muscheln bestehend, Millionen von Tonnen.
Und natürlich Steep Point, der westlichste Punkt Australiens (auch nur mit Allrad zu befahren)
Hinweis
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Der Trackspatz guckt immer erst mal drauf, ob's sich nicht schon wieder um Werbe-Spam handelt